"Der Mensch kann die Krone der Schöpfung bleiben, wenn er begreift, dass er sie nicht ist." - Carl Amery
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Samstag, Juni 08, 2013
Montag, Januar 07, 2013
Der Raumbegriff oder Intime Beziehungsbildung
"...Man kann durch Anlegen von Körpern B,C... an einen Körper A neu Körper bilden, wir wollen sagen, den Körper A so fortsetzen, dass er mit jedem anderen Körper X zur Berührung kommt.Wir können den Inbegriff aller Fortsetzungen des Körpers A als den "Raum des Körpers A" bezeichnen. Dann gilt, dass alle Körper sich "im Raum des (beliebig gewählten) Körpers A" befinden. Man kann in diesem Sinne nicht von dem "Raum" schlechthin, sondern nur von dem "zu einem Körper A gehörigen Raum" reden..." - (Aus: Albert Einstein, "Raum und Zeit in der vorrelativistischen Physik", Mai 1921, Universität Princeton)
Sonntag, März 25, 2007
Helene Schjerfbeck
(Quelle Foto)
Noch bis zum 6. Mai 2007 widmet die Hamburger Kunsthalle einer großen finnischen Malerin, Helene(a) Schjerfbeck, die hierzulande nahezu unbekannt ist, eine Retrospektive. Ihre Bilder erinnern sehr stark an Munch, doch wird man meist mit Vergleichen zwischen Malern dem jeweiligen Werk nicht gerecht. Ein einzigartiges Werk, getränkt von Sehnsucht und Einsamkeit. Ihr gelingt es auf ihre ganz eigene Art und Weise, zum einen mit einer respektvollen Distanz vor ihren Figuren und andererseits einer sanften Nähe zu ihnen, Stimmungen einzufangen und dadurch die bloße Darstellung von Realität zu erweitern und zu bereichern. Ich war sofort begeistert von der grandiosen Ausdruckskraft dieser Malerin und würde mir wünschen, dass sie auch hierzulande stärker wahrgenommen wird.
Dienstag, Dezember 12, 2006
Edvard Munch
Heute vor 143 Jahren, am 12. Dezember 1863, erblickte in einer kleinen Gemeinde in Norwegen einer der bedeutensten Maler der letzten beiden Jahrhunderte das Licht der Welt. Er gilt als Wegbereiter des Expressionismus, einer Kunstrichtung, deren Ziel es war und ist, Empfindungen der Seele, ohne Rücksichten auf akademische Stilrichtungen, auszudrücken. Munch vermochte dies wie kaum ein anderer mir bekannter Expressionist, in seinen Bildern spüren wir seine Sehnsüchte, seine Verzweiflung, seine Ängste, seine Trauer, seine Leere. Wie kaum ein anderer Maler verstand er es, seine Gefühle in seinen Bildern zu verdichten und so wurde die Leinwand zu seinem Leidensgenossen, der ihm sein großes Leid besser zu ertragen half.
Samstag, September 23, 2006
Keine Diana im Regent´s Park
Christoph Schlingensief darf seine umstrittene Diana-Installation "Kaprow City" nicht im Londoner Regent´s Park zeigen.
Zum Inhalt (via FNP):
Ein Richard Wagner mit Hakenkreuz-Armbinde lädt in seine Villa Wahnfried ein („Hier wo mein Wähnen Frieden fand“). Die Queen geistert – in Gestalt einer der kleinwüchsigen Darsteller aus Schlingensiefs Truppe – durch die Szene, reckt auf einem Videoschirm auch mal den Arm in NS-verdächtiger Pose oder rollt Kuchenteig für kleine Hakenkreuz-Brezeln. Johannes Heesters’ Double putzt sich im Schaukelstuhl die Zähne, ein Kruzifix wird als Schlagstock benutzt, und zwischendurch ertönen wilde Schreie, Röcheln und Erbrechen oder Rufe wie „Jetzt kotz mal!“ oder „Mir reicht’s!“ – ob diese Sätze von Darstellern, Zuschauern oder dem auf der Bühne agierenden Regisseur kommen, ist nicht immer ersichtlich. „Diana-Elvers“, im schicken engen, ärmellosen schwarzen Abendkleid und mit hohen Stöckelschuhen, sitzt teils Bücher lesend neben einem offenen WC-Becken oder schiebt den Rocksaum hoch, wenn Dodi al-Fayed als traumatischer Wiedergänger sein Hemd herunterreißt und einen wilden Tanz mit ihr hinlegt. Über einen Lautsprecher berichtet ein aufgeregter BBC-Nachrichtensprecher von dem tödlichen Autounfall Dianas 1997 in Paris, während auf einem Bildschirm der leere Pariser Autotunnel durchfahren wird – immer und immer wieder.
Samstag, September 02, 2006
>>>Girl takes pic of herself every day for three years
hier gibt´s das ganze Filmchen der Künstlerin Ahree Lee (nach der Werbung!)
Samstag, Juni 17, 2006
"7000 Eichen" - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung
Das Kunstwerk „Projekt 7.000 Eichen“ oder auch „Aktion Stadtverwaldung“ wurde von Joseph Beuys 1982-1986 realisiert. Direkt vor einem Kasseler Museum wurde der 1. Baum mit Basaltblock gepflanzt. Der letzte Baum wurde 1987, 7 Meter neben den ersten gesetzt, allerdings nicht mehr durch Beuys selbst, da er am 23.01.1986 verstorben war. Was steckte hinter der Aktion? Direkt vor dem Museum Fridericianum wurden 7.000 große Basaltblöcke abgeladen, mitten auf einen großen Platz! Das hatte die Gemüter der Kasseler Bürger zunächst sehr erregt, bis schließlich allgemein bekannt wurde, was Joseph Beuys mit dieser Aktion bezweckte: nach und nach sollte jeder dieser Basaltblöcke entfernt werden, allerdings nur dann, wenn sich jemand durch eine sogenannte „Baumpatenschaft“ bereit fand, die Kosten für die Pflanzung eines Baumes zu tragen. So wurden damals 7.000 neue Bäume in Kassel gepflanzt. Allerdings nicht nur Eichen, sondern verschiedene Bäume aufgrund des unterschiedlichen Stadtbildes. Erkennbar sind die Bäume dieser Aktion an dem Basaltblock daneben. In der Geschichte der documenta ist die Aktion „7000 Eichen“ bislang die einzige Arbeit, die zwei documenta-Ausstellungen miteinander verbindet. Das durch die Kasseler Bevölkerung zunächst abgelehnte Projekt erfuhr eine Rehabilitation, indem es im Rahmen des Landschaftswettbewerb „Ökologische Erneuerung unserer Städte und Gemeinden“ 1987/88 durch das Hessische Innenministerium eine Auszeichnung erhielt. Mit dieser Arbeit, die sich mittlerweile völlig im Stadtbild aufgelöst hat, hat der Künstler Josef Beuys den von ihm entwickelten „erweiterten Kunstbegriff“ so konsequent wie nie zuvor verwirklicht. Es handelt sich bei dieser Plastik um eine Aktion, in der verschiedene Zeitdimensionen zur Synthese gebracht werden und die potentielle Lebensdauer der Eichen von ca. 700 Jahren einen Blick in die Zukunft hinein entwirft. Eine Zukunft, in der mittels Kunst der Einzelne und der Staat zur Mitverantwortung erzogen und die Natur vor weiterer Zerstörung bewahrt werden soll. >>>Hier findet man die Standorte der Bäume.
Donnerstag, Juni 01, 2006
Wilhelm Lehmbruck
Dieser begnadete Künstler erblickte am 4. Januar 1881 in Meiderich bei Duisburg das Licht der Welt und beschenkte sie im Laufe seines Lebens mit wunderschönen Kunstwerken (siehe oben).
1905 bereiste er Italien, 1907 kam er das erste Mal nach Paris, wohin er drei Jahre später mit seiner Familie übersiedelte. Unter dem Eindruck des plastischen Werks Auguste Rodins und Aristide Maillols fand Lehmbruck zu seinem eigenen künstlerischen Stil.
Die Kriegsgrausamkeiten, aber auch private Sorgen, plagen Lehmbruck, er wird schwer depressiv und flieht 1916 nach Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg zieht es ihn wieder nach Berlin, wo er zum Mitglied der Preussischen Akademie der Künste ernannt wird. Am 25. März 1919 setzt er aus Verzweiflung über seine Depressionen seinem Leben ein Ende. Sein Werk wird heute im Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum präsentiert, welches von seinem Sohn Manfred Lehmbruck, einem renommierten Museumsarchitekten, erbaut wurde.
1905 bereiste er Italien, 1907 kam er das erste Mal nach Paris, wohin er drei Jahre später mit seiner Familie übersiedelte. Unter dem Eindruck des plastischen Werks Auguste Rodins und Aristide Maillols fand Lehmbruck zu seinem eigenen künstlerischen Stil.
Die Kriegsgrausamkeiten, aber auch private Sorgen, plagen Lehmbruck, er wird schwer depressiv und flieht 1916 nach Zürich. Nach dem 1. Weltkrieg zieht es ihn wieder nach Berlin, wo er zum Mitglied der Preussischen Akademie der Künste ernannt wird. Am 25. März 1919 setzt er aus Verzweiflung über seine Depressionen seinem Leben ein Ende. Sein Werk wird heute im Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum präsentiert, welches von seinem Sohn Manfred Lehmbruck, einem renommierten Museumsarchitekten, erbaut wurde.
Samstag, März 18, 2006
Die schüchterne Kamera
Auf einem kleinen, feinen weblog fand ich dieses wunderbare, kleine, feine video der Multimedia-Künstler Chang, Ruzanka und Strakovsky über eine schüchterne Kamera, die sich einfach nicht traut, dem Besucher ins Gesicht zu schauen. Erinnert mich an eine fremdelnde Katze. Manchmal schaut sie hinterm Sofa hervor, ganz schüchtern, doch sobald man sie anblickt, verschwindet sie wieder ganz schnell...wie >>>die schüchterne Kamera.
Mittwoch, Dezember 21, 2005
Andreas Walser - ein wiederentdeckter Künstler
Meine Bilder bleiben, die werden später von mir sprechen. (Andreas Walser)
Enlacement (Balcon), 29.01.1929, Öl auf Karton
„Sie sind übrigens der erste Schweizer, den ich kenne, der wirklich das neue Sehen, das in der Kunst heute lebt, ahnt.“ Kirchner in einem Brief (1928) an Andreas Walser
Es gibt ja so unendlich viele Künstler, von denen die meisten noch nie etwas gehört haben. Ich nehme jetzt mal die Lebenden aus. Das liegt zum einen daran, dass man ihr Werk nicht genügend wertschätzte oder aber sie sehr bald in Vergessenheit gerieten, völlig zu Unrecht, weil dies ja neben anderen Gründen, die in der jeweiligen Persönlichkeit des Künstlers begründet liegen mögen, auch leider immer von den undurchschaubaren Gesetzen des Kunstmarktes abhängt. Andreas Walser ist ein solcher begnadeter Künstler, Anfang des vorigen Jahrhunderts in Chur (1908) geboren und leider viel zu früh gestorben (1930 in Paris). Es ist sicherlich nicht übertrieben zu sagen, dass sich sein Werk durchaus mit der Malerei eines Kirchners, Cocteaus oder Matisse messen lässt, wenngleich es natürlich nicht derart umfangreich ist und ein Vergleich nie dem Werk selbst gerecht wird. Walser hat allerdings ein ganz eigenes Werk geschaffen in seinen jungen Jahren, hat gemalt, gezeichnet, fotografiert und geschrieben, und jetzt allmählich erfährt es die Anerkennung, die es schon längst verdient hätte. Das Kirchner Museum in Davos zeigt seit vorletzten Sonntag und noch bis zum 23. April 2006 die Ausstellung „Andreas Walser – Liebe, Traum und Tod“. Zudem gibt es Anfang nächsten Jahres eine sehr interessante Buchveröffentlichung, sowie eine szenische Dokumentation über sein tragisches, reiches Leben. Hier ein Ausschnitt aus seinen Aphorismen:„...Die Natur vergeudet viel zu viel an die Menschen. Und wir Menschen vergeuden viel zu wenig an die Natur...“
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