Das Kunstwerk „Projekt 7.000 Eichen“ oder auch „Aktion Stadtverwaldung“ wurde von Joseph Beuys 1982-1986 realisiert. Direkt vor einem Kasseler Museum wurde der 1. Baum mit Basaltblock gepflanzt. Der letzte Baum wurde 1987, 7 Meter neben den ersten gesetzt, allerdings nicht mehr durch Beuys selbst, da er am 23.01.1986 verstorben war. Was steckte hinter der Aktion? Direkt vor dem Museum Fridericianum wurden 7.000 große Basaltblöcke abgeladen, mitten auf einen großen Platz! Das hatte die Gemüter der Kasseler Bürger zunächst sehr erregt, bis schließlich allgemein bekannt wurde, was Joseph Beuys mit dieser Aktion bezweckte: nach und nach sollte jeder dieser Basaltblöcke entfernt werden, allerdings nur dann, wenn sich jemand durch eine sogenannte „Baumpatenschaft“ bereit fand, die Kosten für die Pflanzung eines Baumes zu tragen. So wurden damals 7.000 neue Bäume in Kassel gepflanzt. Allerdings nicht nur Eichen, sondern verschiedene Bäume aufgrund des unterschiedlichen Stadtbildes. Erkennbar sind die Bäume dieser Aktion an dem Basaltblock daneben. In der Geschichte der documenta ist die Aktion „7000 Eichen“ bislang die einzige Arbeit, die zwei documenta-Ausstellungen miteinander verbindet. Das durch die Kasseler Bevölkerung zunächst abgelehnte Projekt erfuhr eine Rehabilitation, indem es im Rahmen des Landschaftswettbewerb „Ökologische Erneuerung unserer Städte und Gemeinden“ 1987/88 durch das Hessische Innenministerium eine Auszeichnung erhielt. Mit dieser Arbeit, die sich mittlerweile völlig im Stadtbild aufgelöst hat, hat der Künstler Josef Beuys den von ihm entwickelten „erweiterten Kunstbegriff“ so konsequent wie nie zuvor verwirklicht. Es handelt sich bei dieser Plastik um eine Aktion, in der verschiedene Zeitdimensionen zur Synthese gebracht werden und die potentielle Lebensdauer der Eichen von ca. 700 Jahren einen Blick in die Zukunft hinein entwirft. Eine Zukunft, in der mittels Kunst der Einzelne und der Staat zur Mitverantwortung erzogen und die Natur vor weiterer Zerstörung bewahrt werden soll. >>>Hier findet man die Standorte der Bäume.
"Der Mensch kann die Krone der Schöpfung bleiben, wenn er begreift, dass er sie nicht ist." - Carl Amery
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Samstag, Juni 17, 2006
"7000 Eichen" - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung
Das Kunstwerk „Projekt 7.000 Eichen“ oder auch „Aktion Stadtverwaldung“ wurde von Joseph Beuys 1982-1986 realisiert. Direkt vor einem Kasseler Museum wurde der 1. Baum mit Basaltblock gepflanzt. Der letzte Baum wurde 1987, 7 Meter neben den ersten gesetzt, allerdings nicht mehr durch Beuys selbst, da er am 23.01.1986 verstorben war. Was steckte hinter der Aktion? Direkt vor dem Museum Fridericianum wurden 7.000 große Basaltblöcke abgeladen, mitten auf einen großen Platz! Das hatte die Gemüter der Kasseler Bürger zunächst sehr erregt, bis schließlich allgemein bekannt wurde, was Joseph Beuys mit dieser Aktion bezweckte: nach und nach sollte jeder dieser Basaltblöcke entfernt werden, allerdings nur dann, wenn sich jemand durch eine sogenannte „Baumpatenschaft“ bereit fand, die Kosten für die Pflanzung eines Baumes zu tragen. So wurden damals 7.000 neue Bäume in Kassel gepflanzt. Allerdings nicht nur Eichen, sondern verschiedene Bäume aufgrund des unterschiedlichen Stadtbildes. Erkennbar sind die Bäume dieser Aktion an dem Basaltblock daneben. In der Geschichte der documenta ist die Aktion „7000 Eichen“ bislang die einzige Arbeit, die zwei documenta-Ausstellungen miteinander verbindet. Das durch die Kasseler Bevölkerung zunächst abgelehnte Projekt erfuhr eine Rehabilitation, indem es im Rahmen des Landschaftswettbewerb „Ökologische Erneuerung unserer Städte und Gemeinden“ 1987/88 durch das Hessische Innenministerium eine Auszeichnung erhielt. Mit dieser Arbeit, die sich mittlerweile völlig im Stadtbild aufgelöst hat, hat der Künstler Josef Beuys den von ihm entwickelten „erweiterten Kunstbegriff“ so konsequent wie nie zuvor verwirklicht. Es handelt sich bei dieser Plastik um eine Aktion, in der verschiedene Zeitdimensionen zur Synthese gebracht werden und die potentielle Lebensdauer der Eichen von ca. 700 Jahren einen Blick in die Zukunft hinein entwirft. Eine Zukunft, in der mittels Kunst der Einzelne und der Staat zur Mitverantwortung erzogen und die Natur vor weiterer Zerstörung bewahrt werden soll. >>>Hier findet man die Standorte der Bäume.
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