"ER selbst hat es gesagt", galt bei Pythagoras Jüngern als unerschütterliches Argument im Streitgespräch - und mit ER war der gottgleiche Pythagoras gemeint. Und einer der wenigen von Pythagoras überlieferten mythischen Sprüche ist "Alles ist Zahl", worin sich seine Überzeugung ausdrückt, dass die gesamte natürliche und soziale Welt durch arithmetische Strukturen bestimmt und auf Beziehungen zwischen Zahlen zurückgeführt werden könne. Spannender Gedanke! Gerade heutzutage scheint dieser Ausspruch große Aktualität zu besitzen, da sämtliche Lebensbereiche von der Zahl dominiert werden. Zahlen werden hin- und hergeschoben, werden verändert, man jongliert mit ihnen, konstruiert mit ihnen unsere Wirklichkeit und schließlich werden sie ausgeschieden. Die Musik auf unseren silbernen Tonträgern besteht aus Zahlencodes und jede Harmonie ist eine Frage des Zahlenverhältnisses. Pythagoras glaubt dies im gesamten Universum bestätigt und wie ließe sich auch eine harmonische Beziehung besser beschreiben als bspw. durch klassische Musikstücke von Schubert, Mahler oder Prokofiev? Es käme nicht auf das "schnöde Material" an, wie Pythagoras sagt, sondern auf die Schwingungsverhältnisse.