Meine Bilder bleiben, die werden später von mir sprechen. (Andreas Walser)
Enlacement (Balcon), 29.01.1929, Öl auf Karton
„Sie sind übrigens der erste Schweizer, den ich kenne, der wirklich das neue Sehen, das in der Kunst heute lebt, ahnt.“ Kirchner in einem Brief (1928) an Andreas Walser
Es gibt ja so unendlich viele Künstler, von denen die meisten noch nie etwas gehört haben. Ich nehme jetzt mal die Lebenden aus. Das liegt zum einen daran, dass man ihr Werk nicht genügend wertschätzte oder aber sie sehr bald in Vergessenheit gerieten, völlig zu Unrecht, weil dies ja neben anderen Gründen, die in der jeweiligen Persönlichkeit des Künstlers begründet liegen mögen, auch leider immer von den undurchschaubaren Gesetzen des Kunstmarktes abhängt. Andreas Walser ist ein solcher begnadeter Künstler, Anfang des vorigen Jahrhunderts in Chur (1908) geboren und leider viel zu früh gestorben (1930 in Paris). Es ist sicherlich nicht übertrieben zu sagen, dass sich sein Werk durchaus mit der Malerei eines Kirchners, Cocteaus oder Matisse messen lässt, wenngleich es natürlich nicht derart umfangreich ist und ein Vergleich nie dem Werk selbst gerecht wird. Walser hat allerdings ein ganz eigenes Werk geschaffen in seinen jungen Jahren, hat gemalt, gezeichnet, fotografiert und geschrieben, und jetzt allmählich erfährt es die Anerkennung, die es schon längst verdient hätte. Das Kirchner Museum in Davos zeigt seit vorletzten Sonntag und noch bis zum 23. April 2006 die Ausstellung „Andreas Walser – Liebe, Traum und Tod“. Zudem gibt es Anfang nächsten Jahres eine sehr interessante Buchveröffentlichung, sowie eine szenische Dokumentation über sein tragisches, reiches Leben. Hier ein Ausschnitt aus seinen Aphorismen:„...Die Natur vergeudet viel zu viel an die Menschen. Und wir Menschen vergeuden viel zu wenig an die Natur...“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen