Donnerstag, Dezember 28, 2006

Aus dem Daudedsching

ruhendes ist leicht zu halten
keimendes ist leicht zu leiten
sprödes leicht zu teilen
geringes leicht zu zerstreuen
handle, ehe es da ist
lenk es, ehe es wirr wird
der kaum zu umspannende baum
erwuchs aus dem reis
der neunstöckige turm
begann mit dem häufchen lehm
die reise von tausend meilen
mit einem schritt
wer handelt, verdirbt es
wer hält, verliert es
so handelt der weise nicht und verdirbt nichts
hält nichts und verliert nichts
wenn menschen handeln
versagen sie meist knapp vor der vollendung
wer das ende bedenkt, wie er den anfang bedachte
der wird nichts verderben
so wünscht der weise das nicht wünschenswerte
er schätzt nicht seltene güter
lernt die ungelehrtheit
geht zurück den weg, den die menschen gingen
um den dingen zurückzuhelfen zu ihrer natur
und wagt nur eines nicht: wider die natur zu handeln
Laudse

2 Kommentare:

Roger B. Nigk hat gesagt…

Hochwertige Lyrik. Double-Rhymes und Unreine, so was mag ich (fast schon gehobener Rap-Standard in diesem Gedicht).

Und gut gerutscht? Gestern war's jedenfalls glatt bei uns, Wahnsinn. Zu Mitternacht haben das aber Kracher, Raketen und Erbrochenes sicherlich geändert. Vor der Haustür und am Parkplatz schaut's aus...tz tz tz

Anonym hat gesagt…

Dankeschön für die guten Wünsche! Euch auch ein frohes neues Jahr!