Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Bis heute hat er über 5500 Steine in 97 Ortschaften verlegt. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern hält er die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Für 95 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines STOLPERSTEINS übernehmen. Anfragen bitte an info@stolpersteine.com
Für 95 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines STOLPERSTEINS übernehmen. Anfragen bitte an info@stolpersteine.com
5 Kommentare:
Als ich einen solchen Stolperstein zum ersten Mal an einer Ecke des Marheinekeplatzes in Berlin sah, empfand ich einen kalten Schauer. Die Stolpersteine sind eine sehr gute Idee, um das kollektive Gedächtnis zu beflügeln und uns daran zu erinnern, dass es einen schlimeren Horror als den persönlichen Alltag gibt.
Es ist sehr schön, dass es solche Künstler gibt, die eben nicht nur ihren persönlichen Alltag in ihrer Kunst zu verarbeiten suchen, sondern sich auch vorallendingen verantwortlich fühlen, das kollektive Gedächtnis wachzuhalten. Ist es nicht ein Zeichen trauriger Arroganz, sich über die Vergangenheit hinwegzusetzen! Wir sind durch die Vergangenheit, insofern ist die Vergangenheit in uns präsent und wir haben die Pflicht und Chance, uns mit ihr auseinanderzusetzen. Wer nicht aus ihr lernt, tritt auf der Stelle und hat somit keine Zukunft. Wer sie leugnet, verleugnet sich selbst. Und: Es ist unbegreiflich, mit welcher Selbstverständlichkeit über das Leid anderer Menschen hinweggegangen wird, Herr Demnig lässt die Menschen darüberstolpern, um innezuhalten und sich vielleicht auf diese Weise nur ein Stück des Leides zu vergegenwärtigen, sich and den Menschen zu erinnern und ihm ein klein wenig Mitleid zu schenken und ihn nicht einzureihen in eine anonyme unpersönliche Masse.
Ich hoffe mal, solche Leute wie Herrn Demnig wird es immer geben, sonst siehts wohl eher schlecht aus mit uns.
Eine interessante und schön durchdachte Idee. Kommt so dezent daher und ist am Ende vielleicht sogar eindringlicher als gewaltige Monumente.
@secretvm: ja, wirklich klasse, dass es solche Leute gibt! Schön, dass du das auch so siehst!
@michael: ich denke auch, dass es eindringlicher ist, weil man eben ganz banal "drüberstolpert" und das wird meiner Meinung nach der Banalität des Schreckens am ehesten gerecht(z.B.: ein Mensch wird abgeholt, er packt seine Sachen zusammen, verabschiedet sich, so als ob er nur kurz wegfährt..., doch er wird stattdessen in ein KZ geleitet...)
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