Dienstag, Juni 20, 2006

Menschen in Armut mitten in München

Die Langzeitarbeitslosigkeit führt oft zur Gefährdung der Existenz und zu Verschuldung. Kinder aus armen Familien haben Lernschwierigkeiten und verfügen über unterentwickelte sprachliche, kulturelle und soziale Kompetenzen. Arme Familien ernähren sich deutlich ungesünder als besser gestellte. Regelmäßige Mahlzeiten und Kochkenntnisse seien in diesen Familien nicht selbstverständlich. Viele in Armut lebende Menschen sind besonders stark von psychosomatischen Krankheiten betroffen. Durch die jüngsten Einschnitte im Sozialbereich werden die Schwierigkeiten von armen Menschen deutlich zunehmen. Wegen der eingeführten Praxisgebühr von 10 Euro wird auf einen notwendigen Arztbesuch verzichtet.

Allein in einer "reichen" Stadt wie München (und nicht etwas irgendwo im Osten) hat sich die Zahl der Personen, die in städtischen Notunterkünften leben, innerhalb von 6 Jahren nahezu verdoppelt. Im September 2003 lebten 2.457 Personen in Notunterkünften, davon 468 Kinder. Gleichzeitig waren 6.970 Haushalte mit „Dringlichkeitsstufe 1“ für Sozialwohnungen vorgemerkt. Einen neuen Höchststand erreichte im Dezember 2003 die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Sozialhilfe erhielten. Insgesamt waren dies mehr als 14.000. Das Armutsrisiko betrifft vor allem Familien mit mehreren Kindern, Alleinerziehende und Arbeitslose, aber auch behinderte oder chronisch kranke Menschen. Außerdem leben etwa 25.000 Flüchtlinge in München, darunter 3.500 Asylberechtigte. 72 Prozent aller Flüchtlinge beziehen allerdings keinerlei Leistungen von der Stadt.
(Quelle: http://www.erzbistum-muenchen.de)

1 Kommentar:

Karlmarks hat gesagt…

Ungerecht das nicht alle Kinder/Jugendlichen mit den gleichen Chancen aufwachsen können. Ein Thema über das man einige Seiten schreiben könnte.