Einerseits finde ich den Vergleich "Luxemburg hat mehr Ansehen in der Welt als die ganze arabische Welt zusammen. Luxemburg mit 150.000 oder 160.000 Menschen" sehr treffend, andererseits dürfte sich das Ansehen Luxemburgs u.a. darauf begründen, dass dort nicht ganz so viele Verrückte rumrennen, die sich gegenseitig in die Luft sprengen.
Dass die arabische Welt viele große Denker und Wissenschaftler hervorgebracht hat, sollte doch unbestritten sein. Aus dem Text jammert zwischen den Zeilen der arabische Minderwertigkeitskomplex.
Ich persönlich finde diesen verallgemeinernden Vergleich von Mazarweh nicht so gelungen, ich denke, er wollte damit lediglich seinen Unmut über die weitverbreitete Ignoranz den arabischen Staaten gegenüber ausdrücken. Das ist auch berechtigt, jedoch gilt es bezüglich des Ansehens zu differenzieren. Insofern kein arabisches Minderwertigkeitsdenken, sondern höchstens seines, das auf seinen Erfahrungen beruht. Was die "Verrückten" betrifft: ich denke, dort gibt es nicht mehr als hier, eher weniger. "Hier" gibt es leider sehr viele Suizide - soziokulturell bedingt - und überhaupt nimmt die Zahl derer vehement zu, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und sich in die diversesten Syndromkomplexe "flüchten". In dem zweiten Text "Ödipus in Arabien" erklärt Marzaweh recht plausibel, was, psychoanalytisch betrachtet, auch ein Grund sein könnte, für das "sich gegenseitig in die Luft sprengen":
Mazarweh: Ich bin der Meinung, dass viele dieser Attentäter schon vorher potenzielle Selbstmörder sind. Ich habe einige Lebensläufe studiert und bei allen dasselbe Schema gefunden: Von den allerersten Lebensjahren an erlebten sie Gewalttätigkeit in der Familie, Enge, Demütigung. Doch ihre Wut konnten sie nie ausleben, denn die Hierarchie ist in arabischen Familien eindeutig: Gewalttätig darf hier nur einer sein, der Vater. Was macht also ein junger Mann, der mit seiner Wut nicht fertig wird? Er richtet sie nach innen. Umbringen darf er sich allerdings auch nicht, denn im Islam ist Selbstmord verwerflich und verboten. Daher sind solche Menschen froh, wenn sie irgendwann doch eine Möglichkeit finden, ihre Wut auf einen äußeren Feind zu lenken.
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Einerseits finde ich den Vergleich "Luxemburg hat mehr Ansehen in der Welt als die ganze arabische Welt zusammen. Luxemburg mit 150.000 oder 160.000 Menschen" sehr treffend, andererseits dürfte sich das Ansehen Luxemburgs u.a. darauf begründen, dass dort nicht ganz so viele Verrückte rumrennen, die sich gegenseitig in die Luft sprengen.
Dass die arabische Welt viele große Denker und Wissenschaftler hervorgebracht hat, sollte doch unbestritten sein. Aus dem Text jammert zwischen den Zeilen der arabische Minderwertigkeitskomplex.
Ich persönlich finde diesen verallgemeinernden Vergleich von Mazarweh nicht so gelungen, ich denke, er wollte damit lediglich seinen Unmut über die weitverbreitete Ignoranz den arabischen Staaten gegenüber ausdrücken. Das ist auch berechtigt, jedoch gilt es bezüglich des Ansehens zu differenzieren. Insofern kein arabisches Minderwertigkeitsdenken, sondern höchstens seines, das auf seinen Erfahrungen beruht. Was die "Verrückten" betrifft: ich denke, dort gibt es nicht mehr als hier, eher weniger. "Hier" gibt es leider sehr viele Suizide - soziokulturell bedingt - und überhaupt nimmt die Zahl derer vehement zu, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und sich in die diversesten Syndromkomplexe "flüchten". In dem zweiten Text "Ödipus in Arabien" erklärt Marzaweh recht plausibel, was, psychoanalytisch betrachtet, auch ein Grund sein könnte, für das "sich gegenseitig in die Luft sprengen":
Mazarweh: Ich bin der Meinung, dass viele dieser Attentäter schon vorher potenzielle Selbstmörder sind. Ich habe einige Lebensläufe studiert und bei allen dasselbe Schema gefunden: Von den allerersten Lebensjahren an erlebten sie Gewalttätigkeit in der Familie, Enge, Demütigung. Doch ihre Wut konnten sie nie ausleben, denn die Hierarchie ist in arabischen Familien eindeutig: Gewalttätig darf hier nur einer sein, der Vater. Was
macht also ein junger Mann, der mit seiner Wut nicht fertig wird? Er richtet sie nach innen. Umbringen darf er
sich allerdings auch nicht, denn im Islam ist Selbstmord verwerflich und verboten. Daher sind solche
Menschen froh, wenn sie irgendwann doch eine Möglichkeit finden, ihre Wut auf einen äußeren Feind zu
lenken.
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