Freitag, Dezember 14, 2007

Unsinn Todesstrafe

Gerade eben las ich die Nachricht über die Abschaffung der Todesstrafe im US-Bundesstaat New Jersey. Eine tolle Nachricht und wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Demokratie funktionieren kann. Die Gegner der Todesstrafe verweisen unter anderem auf die Südstaaten, wo es sehr viele Hinrichtungen gibt, die Kriminalitätsrate jedoch keineswegs geringer ist, ganz im Gegenteil. Warum ist das so? Warum kann die Todesstrafe nicht abschreckend wirken? Ich glaube, dass der Grund im allgemeinen Bewusstsein über den Wert eines Menschenlebens liegt. Der Mensch lebt ja immer in Interaktion mit seiner Umwelt und reagiert unmittelbar auf sie, weswegen sein Verhalten zu einem großen Teil ein Spiegel seiner Umwelt ist. Siehe zum Beispiel Albert Bandura und seine Theorie des Modelllernens. Wenn ein Mensch in einer gewalttätigen Umwelt groß wird und als Reaktion von Gewalt wiederum Gewalt erlebt, dann ist Gewalt natürtlich auch mit gewalttätigen Lösungen assoziert. Die Medien überfluten die Menschen von Kindesbeinen an mit Gewalt als Lösung für Probleme und der die Todesstrafe befürwortende Staat propagiert Gewalt ebenfalls als Lösung. Der Mensch kennt in diesem Fall nichts anderes und ist sozusagen auf Gewalt programmiert. Umprogrammierungen sind möglich, aber allein schwer umzusetzen. Die Befürworter der Todesstrafe glauben anscheinend allen Ernstes, dass allein durch die Androhung von Bestrafung ein jahrzehntelanger Lernprozess rückgängig gemacht werden kann.

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