Mittwoch, Mai 16, 2007

Joshua Key kämpfte mit der US-Armee im Irak. Warum er desertierte, kann man nun nachlesen

Etwa 200 irakische Häuser hat Joshua Key aus Oklahoma 2003 gestürmt, schätzt er; kein Mal hätten sich die Bewohner gewehrt, kein Mal sei etwas Verdächtiges gefunden worden, die Wut der Besatzer aber sei umso größer gewesen. "In meiner Zeit im Irak sah ich mindestens alle zwei bis drei Tage, wie unsere Soldaten irakischen Zivilisten in die Rippen traten oder ihnen ins Gesicht schlugen, bis ihnen das Blut aus Nase, Mund und Augenbrauen rann." Key prügelt anfangs mit, so wie er auch fleißig mitstiehlt. Allmählich aber wächst in diesem ersten Kriegssommer eine groteske Erkenntnis in ihm, "wie ein Krebsgeschwür": "Wir, die Amerikaner, waren im Irak zu Terroristen geworden."
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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Staircase, das ist wirklich ein unglaublich interessanter blog Eintrag. Vielleicht wird manchen Menschen durch solche Berichte ein wenig verständlicher warum es andere Menschen gibt, die zu Verzweiflungstaten neigen, welche dem gut behüteten Europäer unverständlich sind. Nein. Es gibt keine Unschuldigen und Schuldigen. Polarisationen erleichtern nur die Schuldzuweisungen. Auch Bush ist nicht "Schuld", wie es auch Saddam nicht war. Alles baut auf dem Vorherigen auf. So ist Bush ein Kind von einem "Klan" der durch Machenschafften so handeln konnte, wie es auch Saddam in seiner arabischen Welt tat.
Dieses Buch wird vielen Menschen einen Denkanstoss geben und für einige Zeit vieles kritischer hinterfragen lassen, bis es wieder Wichtigeres gibt. DSDS, GZSZ, Big Brother, Bundesliga................. .


"Ich wäre gerne wieder ein Kind und würde spielen gehen."

der Nachbar hat gesagt…

Es geht in dem Buch aber nicht um "Verzweiflungstaten" und auch nicht um die philosophische Frage nach Schuld und Unschuld. Es wird darin ein Mensch beschrieben, der anfänglich unreflektiert an furchtbaren Verbrechen beteiligt war und erst mit der Zeit beginnt, über seine Taten nachzudenken und daraus Konsequenzen zieht.

mq hat gesagt…

Herr Key besitzt schon allein deswegen meine aufrichtige Empathie, weil er es als Nestbeschmutzer in seiner Heimat nicht leicht haben wird.