Den Stoff zu der kurzen Geschichte verdankt Hemingway einem kubanischen Seemann namens Gutierrez, den der Autor Mitte der dreißiger Jahre als erfahrener Bootsführer für die Jagd auf Marlins angeheuert hatte. Gutierrez erzählte Hemingway eine wahre Begebenheit: Einem betagten Fischer, der allein in seinem Boot vor der Küste Kubas fischte, war ein ungewöhnlich großer Marlin an die Leine gegangen. Der Alte hatte zwei Tage und zwei Nächte mit dem Fisch gekämpft, ihn besiegt und ihn dann doch wieder an die Haie verloren. Hemingway erwähnte diese Begebenheit das erste Mal 1936 in der Zeitschrift "Esquire", zwölf Jahre später fand Hemingway Gelegenheit, den Stoff künstlerisch umzusetzen. Innerhalb von vier Wochen schrieb er die Erzählung, die urprünglich als Teil eines Romans geplant war. 1952 erschien dann die Erzählung zuerst in der Zeitschrift "Life", kurze Zeit später kam sie in Buchform auf den Markt. Santiago heißt der Fischer, der sich unter allen Umständen an seinen Ehrenkodex halten muss, wenn er nicht vor der Welt und vor sich ehrlos dastehen wollte. Durchhalten um jeden Preis, über den mächtigen Marlin zu siegen, ein Sieg auf Augenhöhe, Mann gegen Mann, ein Sieg zwischen gleichwertigen Gegnern. Santiago kämpft gegen die Natur, die ihn beinahe zerstört, aber sein Ehrenkodex verbietet ihm, aufzugeben. Der einsame Held vermag die Natur zu besiegen, doch so tapfer er auch ist, seinem Erfolg sind Grenzen gesetzt. Der Mensch ist nicht zum Einzelkämpfer bestimmt. Das erkennt Santiago mit der Zeit und er nimmt sich vor, das nächste Mal nicht wieder allein hinauszufahren. Man sollte von ihm lernen...
7 Kommentare:
"Man sollte von ihm lernen..."
Und vor allem auch den Film sehen. Weiß leider nicht von wann und wem, aber hab erst neulich wieder nem Freund davon vorgeschwärmt...
Danke für den Tipp, wußte nicht, dass es schon einen Film gibt.
Hab mal nachgeschaut: USA 1958, Regie John Sturges, Hauptdarsteller Spencer Tracy. Oscar für die Film-Musik, ansonsten war denen wohl die Tricktechnik zu mickrig.....aber mich hats wie gesagt nicht gestört.
Kurze Erklärung der Filmhandlung:
Mann knüpft Netz.
Mann fährt auf´s Meer.
Mann fängt grooossen (Thun?)Fisch.
Mann kämpft mit Fisch.
Mann blutet an Händen.
Mann redet den ganzen Film lang mit totem Fisch.
Film ist zuende.
Und das alles in schwarz weiss.
Trotzdem war der Film toll. Vielleicht lag es daran, dass es damals nur ARD und ZDF gab?
Wer weiss?
@irmela: den werd ich mir auf alle Fälle mal besorgen
@anonym: so ist das Leben vieler Menschen...
Die Thematik ist sehr gut beschrieben bis auf eine Schlußfolgerung: Der einsame Held vermag die Natur zu besiegen, ...
Das wird dem Menschen nie gelingen, auch nicht mit der anschließenden Einschränkung.
opa, ich hoffe, Sie haben Recht!
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